In Christine Nüesch, der damaligen stellvertretenden Pflegedienstleiterin im Zentrum Rämismühle und Verantwortlichen für die Seniorenarbeit in der FEG Winterthur, fand Vreni Schlatter jemand, der ihre Sicht teilte. Brigitte Zingg, auch im Besuchsdienst in der FEG Winterthur engagiert, stiess als Gleichgesinnte dazu und so bildeten die drei Frauen ein Team, das bald im Gespräch war mit Dr. Markus Müller, Heimpfarrer im Zentrum Rämismühle.

Entstehung

Vor diesem Hintergrund trafen sich im Mai 2015 Vreni Schlatter, Brigitte Zingg, Christine Nüesch und Dr. Markus Müller mit dem damaligen Hauptpastor der FEG Winterthur. Zu diesem Zeitpunkt war Markus Müller dabei, ein Buch zum Älterwerden der sogenannten Babyboomer zu schreiben.

Die Grundidee: Angebote, bei denen nicht nur konsumiert wird, sondern wo ein Austausch darüber stattfindet, wie das Alter gesehen, erlebt und gestaltet werden kann. Eines ist klar: Es braucht vor allem viel Gespräch unter Menschen, die das Älterwerden nicht als Opfer, sondern als Gestalter anpacken wollen.
Dabei halten wir fest: Es genügt nicht, eine Seminarreihe zu besuchen und dann zu denken, man wisse es jetzt. Es braucht Wiederholung, bis wir das Gehörte so verinnerlicht haben, dass es sich in unserem Leben auszuwirken beginnt.

In der Folge fanden in Winterthur bis Sommer 2018 zwanzig Seminarmorgen
„Im Garten des Alters – FIT-ness-Morgen der etwas anderen Art“ statt sowie
vier Freitagabend/Samstagmorgen-Seminare „Lebensplanung für Fortgeschrittene“.

Mehr und mehr wurde klar: So etwas darf nicht Sache einer einzelnen Gemeinde sein. Es geht um die ganze Stadt (Winterthur), und deshalb müssen Menschen aus anderen Gemeinden angesteckt werden. So kamen Personen aus der GvC (Max Baumgartner), der reformierten Kirche Seen (Ernst Haupt † 2019 war bis zu seinem Tod Vorstandsmitglied) und der Schleife (Alois und Verena Burger) dazu.

Es folgte die Ausformulierung von „Unser Traum“, und es kam zu ganz unterschiedlichen Begegnungen auch weit über Winterthur hinaus.

Aus dem kleinen Team ist mittlerweile ein Verein geworden, der eine eigene Homepage installiert hat. Das ist die Folge der Begeisterung von vielen Beteiligten. Wie wird sich die `Initiative ProAging´ wohl in den kommenden Monaten und Jahren entwickeln? Es bleibt auf jeden Fall spannend.

Im Gespräch leuchtete es allen sofort ein, dass Menschen aus der Generation der Babyboomer (geb. zwischen 1955 und 1968) schlicht anders ticken als Menschen, die vor 1955 zur Welt kamen. Sie ticken nicht nur anders, sondern sie haben auch andere Vorstellungen vom Leben und entsprechend andere Bedürfnisse.

Plötzlich war allen am Gespräch Beteiligten klar, dass die Seniorenarbeit, wie man sie bis anhin kannte, überholt war und neu erfunden werden muss. Trotz einer Reihe von Einwänden und Bedenken fiel der Entscheid, sich dieser Herausforderung zu stellen.